Sprachmüll im wahrsten Sinne des Wortes

Die Schwaben haben ein internationales Flughäfle. Also muss einiges ins Englische übersetzt werden. Dabei hat die sprichwörtliche Sparsamkeit der Ureinwohner tiefe Rillen in der linguistischen Landebahn hinterlassen.

Nehmen wir den Kuttereimer. Es gibt im Stuttgarter Raum schon lange die Mülltrennung. Auch am Airport. Doch wundern sich die Müllmänner und –frauen sicherlich über den gedankenslosen Umgang der ausländischen Gäste bei der Wertstoffverwertung.


Es könnte vielleicht was mit der knapp-daneben-ist-auch-vorbei-englischen Beschriftung der Mülleimer zu tun haben. Paper versteht wohl jeder. Recycable (allerdings müsste es recyclable mit einem L heißen) hätte wenigstens eine sporting chance auf das Verstandenwerden. Den Schreibfehler gibt es übrigens seit etwa 15 Jahren, glaube ich. Macht nix.

Aber residuary waste? Das ist Sprachmüll. Erstens: Das Wort residuary ist verdammt komisch, ich habe es zumindest nie gehört – gemeint is wohl residual (wenn man die beiden Varianten googelt, wird’s klar: „residuary waste“ weniger als 50 mal, und fast alles Außengeländer, residual waste dagegen 175.000 mal).

Residual waste“ ist aber ein Fachbegriff, der in diesem Kontext nicht passt (wird eher für chemische Prozesse verwendet usw). Viel besser und einfacher wäre „other waste“ oder einfach „other“.

Noch viel besser wäre irgendeine Erklärung oder Symbol – denn ein Amerikaner oder Japaner kennt das hiesige, sinnvolle aber komplexe System für Weggeworfenes natürlich nicht.

Ich wundere mich in solchen Situationen über die Bequemlichkeit der Übersetzer: Die wissen doch ganz genau, dass „residuary waste“ nicht verstanden wird. Aber ist denen leider oft egal.

Das es besser geht, beweist die gute alte Deutsche Bahn:

Waste ist wenigstens englisch – und ja, es gibt BILDER!!!