Chiswick, Fulham, Greenwich, Holburn – and West Ham
Im Oktober durfte ich zwei Wochen in London verbringen. Um genau zu sein: In Chiswick.
Burkhard aus Leinfelden war auch dabei. Und kämpfte etwas mit der Aussprache von den Ortsnamen.
Kein Wunder – die sind völlig unlogisch.
Chiswick zum Beispiel spricht man Chis-ick aus. Das „w“ ist irgendwann mal mit den ganzen Hexen verbrannt worden. Der Name ist übrigens abgeleitet von Cheese Wick – wobei Wick ein altes Wort für Bauernhof ist. Also wars mal ein Käsebetrieb.
Unterwegs mit der U-Bahn (the Tube) wollten wir in Holburn aussteigen. Aber Burki hörte nur „Hoh-burn“ und las weiter Zeitung. Sorry, auch das L haben wir irgendwo im 18. Jahrhundert vergraben. Ist halt so.
Wir sind beide große Fussballfans. Also fuhren wir zu Craven Cottage, dem Stadium von Fulham. Wie spricht man das aus? Full-amm. Ohne H. Das H ist… ja, ist doch klar, oder?
Das Greenwich Grenn-itsch ausgesprochen wird, durfte inzwischen bekannt sein.
Und was ist mit West Ham? Naja, die Londoner sagen West Amm. Aber das liegt am Dialekt. Alle anderen im United Kingdom sagen West Hamm.
Ortsnamen sind in England (von Schottland und Wales ganz zu schweigen) fast durch die Bank meschugge – die Namen sind im Laufe der Zeit abgekürzt, verdreht und verhunzt worden. Ortskundige lernen die Namen natürlich übers Ohr – und erst danach schriftlich. Aber die Ausländer? Sorry, ihr habt keine Chance.
Allerdings kann ich euch mit einem authentischen Telefongespräch trösten: Ich musste Gas und Strom für die Wohnung bei Scottish Power ummelden. Am Hotline war eine echte Schottin. Und sie war auch der Meinung, die Wohnung würde sich in Chiss-Wick befinden.