FALSE FRIENDS, GOOD AND BAD TRANSLATION
Kein Bok auf Book
Naaaa, merkt ihr was? Ich komme wieder mal nicht zum Bloggen.
Also ganz schnell die Highlights der Woche (übrigens: highlights sagen wir schon, bloß nicht so oft wie ihr – wir reden zB auch von high points oder key features):
Liebe Projektleiter: Das Standardwerk eurer Zunft heißt PMBok (project management body of knowledge) nicht PMBook.
Liebe Werber: Es heißt pole position nicht pool position (das wäre auf dem berühmten germanischen Handtuch am Randes des Schwimmbeckens) und bitte ein making of drehen und kein making off (he made off with the money = er machte sich mit dem Geld davon).
Liebe Leuchtenhersteller: Es heißt energy-saving nicht energy-safing (das wäre höchstens das Verstecken von Batterien im Schließfach)
Liebe Handelsblattmacher: Richtiges, kulturkonformes Verhalten in der Geschäftswelt heißt business etiquette nicht business behavior. Leider hat dieses Denglisch schon ein Eigenleben bekommen (ich hab es bei verschiedenen Kunden gesehen, die wohl fleißig HB lesen). Es mag ja „nicht so schlimm“ sein. Aber diese Dinge setzen sich fort und setzen sich fest.
Liebe Journalisten von der Zeit: In the leading position ist nicht total falsch aber wir native speakers reden von in the lead.
Liebe Marketing-Leute, wenn Ihr Unternehmen ein forerunner ist, dann viel Glück. Denn das ist kein Vorreiter sondern ein Vorgänger/Vorläufer (und damit ein Auslaufmodell?). Versuchen Sie es mal mit pioneer.
Liebe Mode-Menschen: Ein sweater ist ein Pulli und kein sweatshirt. Und wir sagen get in the mood. Nicht get the mood.
Und liebe T-Systems, auch wenn wir sehr gern für euch arbeiten, TC ist keine gängige abbreviation für telecommunications (telecoms aber sehr wohl); es heißt pay FOR what you use, nicht pay what you use; und was ein alumni workplace sein soll, weiß ich echt nicht – alumni sind die ehemaligen Studenten einer Uni und ein workplace ist kein PC-Arbeitsplatz sondern der Ort, an dem ich eben arbeite – das Büro, die Fabrik, was auch immer.
Siehe:
(http://en.wikipedia.org/wiki/Alumni_association).
Wir übersetzen eben immer weniger aus dem Deutschen ins Englische. Nein, nein. Das wäre ja viel zu einfach. Zunehmend übersetzen wir aus dem Denglischen ins Deutsche und dann erst ins Englische. Seufz.
Deine Beispiele erinnern mich an die leider anscheinend schon sehr tief verankerte Unsitte, im Deutschen "es macht Sinn" (oder eben "es macht keinen Sinn") zu sagen… was nun wirklich keinen Sinn "macht", denn auf Deutsch heißt es nach wie vor und immer noch korrekt, dass etwas entweder sinnlos oder sinnvoll ist. It only makes sense to talk about making sense in English. In German, it is plain wrong. Full stop.
Liebe Sprayer und Wandbeschmierer,
es heißt FU*K OFF, nicht FU*K OF. Aber vielleicht wollt ihr ja nur provozieren.