FALSE FRIENDS, GOOD AND BAD TRANSLATION

Oft bleibt nur umschreiben

07.03.2010 | 1 Kommentar

Feuer und Flamme für griffiges Deutsch
Es gibt Ausdrücke und Wörter, die besonders griffig sind – und daher schwer zum Übersetzen. Heute habe ich zum Beispiel im Handelsblatt gelesen, dass Vertreter deutscher Grossunternehmen einen „Brandbrief“ an den Wirtschaftsminister geschrieben hätten. Tolles Wort! Aber ich könnte es auf Englisch höchstens umschreiben.

Word of the day
Und dann gibt es Kollokationen (Wortkombinationen/Wortpaare – zB ein bestimmtes Adjektiv mit einem bestimmten Substantiv), die in einer Sprache natürlich und nice sind, aber in other tongues unappetitlich oder gar missverständlich sind.

Gelebte Partnerschaft
Ein Beispiel für eine Mischung aus beiden linguistischen Problemen in dieser Woche: gelebte Partnerschaft. Das ist elegant und ausdrucksstark. Aber auf Englisch kann ich das „so nicht sagen“.

Living ist irgendwie knapp daneben (sprich: eine Partnerschaft, die sich kontinuierlich weiterentwickelt vielleicht, oder eine Partnerschaft, die eine schlimme Krise mit Ach und Krach überlebt hat). Lived geht gar nicht. Ich weiss gar nicht, was das heißen soll.

Was macht man denn nu? Umschreiben. Da kommen wir auf genuine partnership oder real partnership. Nein, so schön wie „gelebt“ ist es nicht, aber es ist wenigstens verständlich. „fauler Kompromiss“ ist übrigens auch so eine Kollokation, die es auf Englisch so nicht gibt.

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1 Kommentar

  1. Librarian

    Was, willst du etwa damit sagen, dass ich niemals "lazy compromise" sagen kann? 😀
    Endlich mal wieder ein Update in deinem Blog!

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